Wie sieht es mit der Wasserdichtigkeit der Schuhe aus?

UNTERSCHIEDE ZWISCHEN WASSERBESTÄNDIG, WASSERABWEISEND UND WASSERDICHT

Bei der Auswahl von Schuhen jeglicher Art, auch in der Welt des Barfusslaufens, ist eine der häufigsten Fragen, die Kunden stellen: „Sind diese Schuhe regenfest?“

Auf der Suche nach den perfekten Barfussschuhen für regnerisches Wetter sind Sie vielleicht schon auf verschiedene Begriffe wie wasserabweisend, wasserdicht oder wasserfest gestossen. Diese Begriffe werden oft synonym verwendet, was verwirrend sein kann. In der deutschen Sprache kommen diese Bezeichnungen zwar vor, aber sie haben den gleichen, ähnlichen oder gar keinen Namen. Wir haben uns daher von englischen und anderen Begriffen inspirieren lassen und einen Übersichtsartikel erstellt, der Ihnen helfen soll, sich mit diesen Begriffen besser zurechtzufinden.

Ausserdem haben wir eine übersichtliche Grafik vorbereitet, die Ihnen hilft, die Unterschiede zwischen den verschiedenen Wasserschutzstufen schnell und einfach zu verstehen. Egal, ob Sie Schuhe für leichte Regenschauer oder für Spaziergänge im Regen suchen, dieser Artikel gibt Ihnen die Informationen, die Sie brauchen, um die richtige Wahl zu treffen.

1. WASSERBESTÄNDIG (Water-Resistant)

Der Begriff wasserdicht klingt beim ersten Hören vielversprechend – man denkt an Schuhe, die die Füsse bei jedem Wetter trocken halten. Die Realität sieht jedoch etwas bescheidener aus.
Wasserbeständig Material bietet nur einen grundlegenden Schutz vor Feuchtigkeit. Es wird weder mit einer Membran hergestellt noch enthält es versiegelte Nähte. Es handelt sich in erster Linie um ein dicht gewebtes Material, manchmal mit einer leichten Beschichtung.

Trotz seiner Einschränkungen hat dieses Schutzniveau den praktischen Vorteil, dass es leichter und atmungsaktiver ist als Schuhe mit einer Membran. Er eignet sich für das tägliche Tragen in der Stadt, in der Schule, auf trockenem Boden mit Morgentau und ist dank der geringeren Produktionsanforderungen auch erschwinglicher.

Geeignet:

Frühling bis Herbst trockene Tage mit gelegentlicher Feuchtigkeit

2. WASSERABWEISEND (Water-Repellent)

Wasserabweisend ist ein Begriff, der bei Barfussschuhen und Outdoor-Bekleidung sehr häufig vorkommt. Es ist die gebräuchlichste Form des Wasserschutzes, und obwohl sie nicht undurchdringlich ist, kann sie bei richtiger Anwendung sehr praktisch sein.
Bei einem wasserabweisenden Material handelt es sich im Wesentlichen um eine wasserdichte Oberfläche, die mit einer Imprägnierung (meist DWR – Durable Water Repellent) behandelt wurde. Dadurch wird sichergestellt, dass Wassertropfen die Oberfläche nicht benetzen, sondern als Perlen ablaufen. Der Stoff wird bei Kontakt mit Regen nicht nass, solange die Beschichtung wirksam ist.

Die Schutzschicht ist empfindlich gegenüber Abrieb und Druck. Bei starkem Regen, Wind oder mechanischer Einwirkung (z. B. Bücken beim Gehen) kann das Wasser früher austreten. Darüber hinaus nutzt sich die Imprägnierung mit der Zeit ab und muss erneuert werden.
Wird das Schuhwerk nicht regelmässig behandelt, verschwindet die wasserabweisende Wirkung und das Gewebe beginnt, sich wie ein normales Gewebe mit Wasser vollzusaugen.

Geeignet:

Frühlings-/Herbstwnderungen, leichter Regen oder Nieselregen, morgentau und feuchtes Gras, Spritzwasser beim Gehen auf nassem Bürgersteig

3. WASSERDICHT oder WASSERFEST (Waterproof)

Wenn Sie mit Ihren Barfussschuhen wirklich nasse Bedingungen bewältigen müssen – anhaltender Regen, Pfützen, Schnee oder Schlamm – dann ist die Suche nach Modellen mit wasserdichtem Schutz entscheidend.
Wasserdicht bedeutet den höchstmöglichen Schutz vor Wasser. Das Material ist in der Regel mit einer Membran beschichtet, die als Barriere zwischen der äusseren Umgebung und dem Inneren des Schuhs fungiert. So dringt auch bei starker Beanspruchung kein Wasser ein – zum Beispiel, wenn man in einer Pfütze steht oder wenn Dauerregen auf die Schuhe fällt.

Was macht einen Schuh wasserdicht?

• Wasserdichte Membran (z. B. Ahinsa-Tex, Primaloft, Fare-Tex, XeroTex, ReimaTec oder andere spezifische Lösungen)
• Geklebte oder verschweisste Nähte
• Oft auch hohe Wassersäule (z.B. 10.000 mm)
• Konstruktion, die verhindert, dass Wasser durch den Reissverschluss, die Zunge oder um den Knöchel herum eindringt

Geeignet:

starke Regenfälle, Gehen in tieferen Pfützen, nasse und matschige Winterbedingungen und aktive Bewegung bei wechselhaftem Wetter

4. GUMMISTIEFEL

– sie gehören in die Barfusswelt, aber auf eine andere Art und Weise

Vielleicht ist Ihnen aufgefallen, dass in dem Artikel über Wasserbeständig, Wasserabweisung, und Wasserdicht die Gummistiefel nicht erwähnt werden. Das liegt nicht daran, dass wir sie vergessen hätten – ganz im Gegenteil! In der Welt des Barfusslaufens verdienen sie sogar eine eigene Kategorie.

Warum?

Denn Gummistiefel sind ein ganz besonderes Kapitel. Ja, technisch gesehen gehören sie zu den wasserdichten Schuhen – Wasser kommt einfach nicht an Ihre Füsse. Aber wenn wir anfangen, über natürliche Bewegung, Komfort und Fussgesundheit zu sprechen, werden die Dinge ein wenig kompliziert.

Betrachten wir Gummistiefel also als Accessoire, nicht als vollwertige Alternative zu Barfussschuhen.

Geeignet:

Schlammige Gärten, Wälder oder regnerische Spaziergänge – ideal für den kurzfristigen Einsatz in extrem feuchten Umgebungen

Auch die beste wasserdichte Membran hält den Schuh nicht ewig trocken, wenn das Obermaterial nicht regelmäßig behandelt wird. Verwenden Sie für das Material geeignete Imprägnierungen (z. B. Lederspray, Wachs oder Textilimprägnieremulsion). Eine regelmässige Imprägnierung schützt die Oberfläche vor Staunässe, verlängert die Lebensdauer des Schuhs und verbessert seine wasserabweisenden Eigenschaften.

Eine Tabelle, die Ihnen hilft, schnell herauszufinden, welche Art von Schuhen Sie wählen sollten