BARFUSSSCHUHE – WAS IST DAS UND WARUM SOLLTE MAN AUF SIE UMSTEIGEN?

Das Wort Barfuss ist eine Kombination aus zwei englischen Wörtern: bare und foot. Es bedeutet wörtlich „barfuss“ oder „barfuss laufen“. Barfussschuhe sind so konzipiert, dass sie den natürlichen Barfussgang so gut wie möglich nachahmen.

Welche Eigenschaften sollten Barfussschuhe haben?

Ausreichend Platz für die Zehen
Dünne Sohle (max. 5 mm)
Flache Sohle – ohne Absatz und ohne unterstütztes Fussgewölbe
Flexibel – quer und längs biegsam
Nullsprengung (Zero Drop) – gleiche Sohlenhöhe vorne und hinten
Keine hochgezogene Zehenbox
Unverstärkter Knöchelbereich
Minimales Gewicht

Warum in der Kindheit mit dem Barfusslaufen beginnen?

Der Körper – und insbesondere die Füsse – entwickeln sich am stärksten in der Kindheit. Das Schuhwerk, das wir Kleinkindern geben, hat grossen Einfluss auf ihre spätere Haltung und den Gang. Laut dem Archäologen Erik Trinkaus gingen Menschen über Jahrtausende barfuss oder trugen einfache Lederschuhe. Erst vor etwa 40.000 Jahren begann sich der Fuss durch das Tragen von Schuhen zu verändern – die Zehen verkürzten sich, Muskeln erschlafften, und sowohl Gleichgewicht als auch Gangbild veränderten sich.

Barfusslaufen ist keine moderne Modeerscheinung. Im Gegenteil – der klassische Schuh ist eine moderne Erfindung. Barfussschuhe versuchen dem Fuss das zurückzugeben, was ihm herkömmliches Schuhwerk genommen hat.

Wie beginnt man mit dem Barfusslaufen?

Babys und Kleinkinder: Solange sie noch nicht laufen, brauchen sie keine Schuhe – barfuss ist das Beste.

Kinder und Erwachsene: Wer längere Zeit konventionelle Schuhe getragen hat, sollte den Übergang mit einem physiotherapeutisch geschulten Fachmenschen besprechen, der sich mit natürlicher Bewegung auskennt. Dieser kann Haltung und Gehtechnik individuell begleiten.

Ratschläge für den Anfang:

  • Den Körperkern aktivieren
  • Zehen bewusst einsetzen – als wollten Sie einen Ball mit ihnen rollen
  • Weich und leise auftreten
  • Becken und Hüften nicht zum Anheben der Beine einsetzen – lassen Sie die Bewegung fliessen

Warum barfuss? Was kann sich verbessern?

Barfusslaufen kann helfen, folgende Probleme zu lindern oder ihnen vorzubeugen:

  • Ballenzehen (Hallux valgus)
  • Plattfüsse oder überhöhtes Fussgewölbe
  • Muskelschwäche in Fuss und Knöchel

Bei genetischer Veranlagung kann Barfusslaufen nicht alles verhindern – aber geeignetes Schuhwerk und achtsame Bewegung wirken unterstützend. Der Körper ist formbar und anpassungsfähig. Barfusslaufen ist kein Dogma – wer damit nicht vollständig zurechtkommt, kann auf sogenannte Kompromissmodelle zurückgreifen: flexibel, flach, mit ausreichend breitem Zehenbereich.

Klassische Schuhe vs. Barfussschuhe

Klassische Schuhe

Formen den Fuss dem Schuh an (nicht umgekehrt)
Stützen das Fussgewölbe – die Muskulatur wird weniger aktiviert
Harte Sohle dämpft Bodenkontakt
Verstärkte Knöchel schränken Bewegung ein
Selbst ein kleiner Absatz verändert die Körperhaltung

Barfussschuhe

Respektieren die natürliche Fussform
Fördern aktive Muskulatur
Ermöglichen echten Bodenkontakt und verbessern das Körpergefühl
Vermeiden unnatürliche Körperhaltungen

Zum Schluss

Abschliessend möchte ich Ihnen empfehlen:
DENKEN SIE BEI DER WAHL IHRER SCHUHE AN DAS WICHTIGSTE:
DER FUSS STÜTZT NICHT DEN SCHUH. DER SCHUH SOLLTE DEM FUSS FOLGEN.

Ihre Füsse sind das Fundament Ihres Körpers – geben Sie ihnen Raum, Freiheit und eine Rückkehr zur Natürlichkeit.